Eine neue Qualität des (digitalen) Lernens

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Unterricht von Zuhause, teilweise selbstorganisiert und digital? Vor über zwei Monaten hätte man dies nicht für möglich gehalten. Die Corona-Pandemie hat dies allerdings in die Realität umgesetzt. Und diese neue schulische Realität wird wahrscheinlich noch mindestens bis Mitte, wenn nicht sogar bis Ende nächsten Jahres anhalten. Gewöhnen wir uns also an ein hybrides Schulmodell – oder: Nutzen wir viel mehr diesen erzwungenen Wandel, um Schule neu zu gestalten und neu zu denken!

Einen spannenden ersten Aufschlag hierfür machte Verena Pausder mit ihrem diese Woche veröffentlichten Aktionsplan, der u.a. Ansätze für die technische Bereitstellung, für einen Hackathon „#WirfürSchule“ oder für ein Update für Fortbildungen für Lehrer*innen vorsieht.

„Hier können und werden integrierte und (vor allem) niedrigschwellige Lernangebote nicht nur unterstützen, sondern eine neue Qualität des Lernens bewirken.“

Das gemeinsame Ziel sollte nun sein, ein nachhaltiges und bedürfnisorientiertes Lernen zu ermöglichen, das Schüler*innen befähigt, fordert und fördert. Schüler*innen, Eltern und Lehrkräfte tragen gleichermaßen Verantwortung und müssen ihr Miteinander entlang des gemeinsamen Ziels organisieren. Das setzt u.a. voraus, dass auch auf Seiten der Lehrkräfte eine Lernkultur existiert, die dem Zeitgeist und der Digitalisierung Rechnung trägt. Die Bereitschaft sei, wie in Pausders Artikel geschrieben und von lehrermarktplatz.de per Umfrage dargelegt, da: 91,1% von 1000 befragten Lehrer*innen können sich demnach vorstellen, digitale Tools auch nach den Schulschließungen für den Unterricht zu nutzen.

Hier können und werden integrierte und (vor allem) niedrigschwellige Lernangebote nicht nur unterstützen, sondern eine neue Qualität des Lernens bewirken. Wichtig ist dabei, dass diese Angebote für alle, ob Digital Natives oder Gelegenheitssurfer*innen, zugänglich und verständlich sein müssen. Das beginnt bei der technischen Bereitstellung und geht über die inhaltliche Aufbereitung für verschiedene Lerntypen bis hin zur intuitiven Nutzung der Angebote.

Es gilt mehr denn je nun konkrete Ansätze und Lösungen zu entwickeln, die es uns erlauben, den digitalen Wandel gemeinsam und nachhaltig zu gestalten: Nicht im „Entweder-Oder“-Denken, sondern integriert und bedürfnisorientiert, denn am Ende des Tages sollte stets klar sein, worum es wirklich geht: sinnvolle und zeitgemäße Bildung für alle ermöglichen. 

Kategorie Arbeitswelten, Gesellschaft

Tobias liebt Berge, begeistert sich für brutalistische Sowjetarchitektur oder Straßenkreuzungen und ist großer Freund des runden Leders. Viel unterwegs, mag er es, Reiseberichte zu lesen und Podcasts zu hören - und das am liebsten mit einem Kaffee in einer schönen Tasse in seiner Hand. Er lebt und arbeitet als selbstständiger Projektentwickler und Organisationsbegleiter mit den Schwerpunkten Digitalisierung, Bildung, Transformation und New Work im süddeutschen Freiburg.