Digitale Bildung – und zwar für alle!

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Digitales Lernen trendet: Die Corona-Pandemie mit dem seit sechs Wochen vorherrschenden Kontaktverbot sorgt für eine verstärkte Nachfrage nach E-Learning-Lösungen. Immer mehr Personen, ob jung oder alt, ob in der Schule oder im Unternehmen, greifen somit auf Online-Lernlösungen zurück.

Bereits vor der Verbreitung von COVID-19 bezeichnete das Zukunftsinstitut „Neues Lernen“ im Zeitalter der Wissensexplosion als Megatrend. Bildung werde zukünftig digitalisiert und immer mehr zu Privatsache:

„Bildung wird digitalisiert, sie findet über neue Kanäle statt. Gelernt wird nicht mehr nur in Schulen. Durch diese Entwicklung wird Bildung auch immer mehr zur Privatsache. Sie wird individualisiert und ent-institutionalisiert, sogar innerhalb der Institutionen.“

Einzelpersonen, Bildungseinrichtungen oder auch Unternehmen schoben dieses Thema bis dato häufig auf die lange Bank. Budgets wurden für „dringlichere“ Themen verwendet, für die interne Konzeption solcher Formate war, wenn Know-how vorhanden, keine Zeit. Durch Corona herrscht nun eine neue Dringlichkeit. Unternehmen aller Art, die sich bereits in der Vergangenheit mit Online-Lernformaten beschäftigten, besitzen einen klaren Vorteil. Doch auch für Organisationen, die vermehrt in Präsenzformaten Zuhause waren, ist es (noch) nicht zu spät.

In den verschiedensten Kontexten braucht es nun Online-Formate: Schulen benötigen ein Tool, um Home-Schooling zu ermöglichen. Bildungsträger bzw. Bildungseinrichtungen benötigen eine Plattform, um Umschüler*innen oder Arbeitssuchenden, welche an Weiterbildungsmaßnahmen teilnehmen, eine Möglichkeit zu digitalem Unterricht zu gewähren. Auch Unternehmen, ob klein oder mittelständisch oder Konzern, brauchen digitale Angebote, um interne Fortbildungen abzubilden, das Onboarding zu digitalisieren, also remote einzuarbeiten, oder den Zugang zu Pflichtunterweisungen zu garantieren. Letzteres mit Nachdruck, da sich neue Regeln für Unternehmen auftun, beispielsweise verstärkte Hygienevorschriften zur Eindämmung von COVID-19.

Ob Schüler*in, Lehrkraft, Arbeitssuchende*r oder Facharbeiter*in: In dieser Situation ist es besonders wichtig, ein niedrigschwelliges Online-Lernangebot bereitzustellen, sodass auch Personen, die nicht permanent im Netz unterwegs sind oder online lernen, damit arbeiten können. Es braucht also inklusive Angebote, die für verschiedenste Bedarfsgruppen praktikabel und leicht zugänglich sind. Und gleichzeitig sollten diese nicht „zu erschlagend“, also zu umfangreich, sein. Spannend sind an dieser Stelle beispielsweise Learning Nuggets. Diese Mikro-Lerneinheiten enhalten einen zielgruppengerecht aufbereiteten Input (etwa ein Video, ein Podcast, ein Text oder eine Grafik), eine spielerische Wiederholung zur Wissenssicherung sowie vertiefende Informationen, die bei Bedarf genutzt werden können, beispielsweise Links zu anderen, externen Angeboten. Ergänzt um Beschreibungen, eine Icon-basierte Darstellung und einem Hilfe- bzw. FAQ-Bereich, steht einem Einstieg in die Welt des digitalen Lernens nichts mehr im Wege.

„In der aktuellen Situation ist es besonders wichtig, ein niedrigschwelliges Online-Lernangebot bereitzustellen, sodass auch Personen, die nicht permanent im Netz unterwegs sind oder online lernen, damit arbeiten können.“

Da die Homeoffice-Situation in einer Großstadt eine andere ist, wie auf dem Land, sollte auch das Thema Infrastruktur mitgedacht werden. Hierfür lohnt es sich, wird beispielsweise mit Videos gearbeitet, auf einen adaptiven Videoplayer zurückzugreifen, der sich der vorherrschenden Bandbreite anpasst, denn: nichts ist ärgerlicher und drückt die Lernmotivation mehr, als ein bufferndes Video. Bei der Bereitstellung des Angebots sollte außerdem „mobile first“ gedacht werden: Häufig wird über das Smartphone gelernt, demnach muss das Framework responsiv und die Inhalte Datenvolumen-schonend sein.

Seit vielen Jahren konzipiere und erstelle ich Online-Lernlösungen für Schulen, Bildungsträger und Unternehmen jeder Größe und für völlig verschiedene Nutzer*innen-Gruppen. Ob Generation Z oder Silver Surfer: Was alle User eint, ist der Wunsch nach einer unkomplizierten und möglichst barrierefreien Nutzung – und diese ist kein Zukunftstrend, sondern lässt sich schon heute darstellen.

Kategorie Arbeitswelten, Gesellschaft

Tobias liebt Berge, begeistert sich für brutalistische Sowjetarchitektur oder Straßenkreuzungen und ist großer Freund des runden Leders. Viel unterwegs, mag er es, Reiseberichte zu lesen und Podcasts zu hören - und das am liebsten mit einem Kaffee in einer schönen Tasse in seiner Hand. Er lebt und arbeitet als selbstständiger Projektentwickler und Organisationsbegleiter mit den Schwerpunkten Digitalisierung, Bildung, Transformation und New Work im süddeutschen Freiburg.